Behandlungstechniken
Zahnerhaltung
Der Einsatz von Vergrößerungs- bzw. Lupenoptiken ist zum einen erforderlich, um verloren gegangenen Knochen als zahntragende Struktur im Rahmen von Mikrochirurgischen Behandlungstechniken wieder zu regenerieren. In der sog. Regenerativen Parodontalchirurgie können unterschiedliche Defektformen des Knochens am parodontal erkrankten Zahn mittels Schmelzmatrixproteinen in Verbindung mit sog. „Spacern“, die ein Kollabieren des präparierten Zahnfleischlappens verhindern, zum großen Teil wiederhergestellt werden. Schmelzmatrixproteine wurden mit der Absicht der Nachahmung der biologischen Prozesse in der Zahnentwicklung entwickelt. Sie unterstützen die Regeneration des Parodontiums (des Zahnhalteapparates).
Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Anwendung des mikrochirurgischen Instrumentariums in der Parodontalchirurgie bzw. der technischen Durchführung moderner Behandlungstechniken in der Endodontie („Kanalsondierung“) ist der Einsatz von Lupenoptiken mit 3,5-facher bis zu 10-facher Vergrößerung.
Vergrößerungsoptiken und „feinste“ Instrumentarien ermöglichen minimale Eingriffe bei maximaler Präzision.
In der Endodontie (Wurzelbehandlung der inneren Struktur der Wurzel => Kanalsystem) kann die Wurzellänge unter Verzicht auf traditionelle Röntgenaufnahmen im computergestützten Verfahren („Endometrie“) sehr sicher bestimmt werden. Die Anwendung von hoch flexiblen Nickel-Titan-Instrumenten ermöglicht mit einer ´reziprok-rotierenden´ Bewegung die Behandlung von komplizierten und stark gekrümmten Wurzelkanälen. Beide Komponenten tragen dazu bei, dass bakteriell infizierte Kanäle auch tatsächlich bis zur Wurzelspitze mechanisch erweitert und nach Abschluss eines entsprechenden Spülprotokolls gereinigt und mit einer dichten Wurzelkanalfüllung abgedichtet werden können. Die Effizienz der desinfizierenden Kanalspülung wird durch Einbringung von feinsten Spülkanülen sowie durch Ultraschallaktivierung in den Wurzelkanälen mittels eigens dafür hergestellten Ultraschallgeräten und speziellen Ultraschallansätzen deutlich erhöht.
Im strengen Sinne sind dies Behandlungstechniken zum Erhalt eines funktionsfähigen Zahnes und damit des Kauorganes.
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Knochenerhaltung (Dreidimensionaler alveolärer Strukturerhalt, Strukturaufbau)
Ist eine Zahnentfernung doch einmal unvermeidlich, kann der spontan einsetzende Knochenabbau nach einer Zahnentfernung mit Hilfe der „Socket/Ridge Preservation“ präventiv (vorbeugend) insofern aufgehalten werden, als dass ein für die erfolgreiche Implantat-Versorgung notwendiger sowie aufwändiger „chirurgischer“ Knochenaufbau (Augmentation) vermieden werden kann.
Folgen des mit der Zahnentfernung verbundenen Volumen- bzw. Kontourdefizits des Kieferknochens können oft sein:
- ungünstige anatomische Voraussetzungen für eine Implantation (Einbringung eines Zahnimplantates in den Kieferknochen),
- ästhetische Beeinträchtigungen (das Zahnfleisch folgt dem schwindenden Knochen),
- Hygieneprobleme (es entstehen große dunkle Zahnzwischenräume),
- ggf. Schwierigkeiten beim Sprechen (veränderte sprachliche Artikulation),
- teure und komplizierte Kochen- und Weichgewebsaufbauten im Rahmen einer Implantatversorgung.
Auch hier ist die Anwendung der Lupenoptik aufgrund der diffizilen Behandlungstechnik in der Socket-/RidgePreservation für den Behandlungserfolg unerlässlich.
https://www.geistlich.de/de/patienten/dentale-regeneration/nach-einer-zahnentfernung/