Eine häufige Ursache für die Übersäuerung des menschlichen Speichels sind anatomische Fehlanlagen und -funktionen von Magen und Speiseröhre sowie im Besonderen auch falsche Trink- und Ernährungsgewohnheiten. Ein Maß für den Säuregrad eines flüssigen Mediums ist der sog. pH-Wert. Der pH-Wert beim Menschen liegt in der Ruhesekretion des Speichels zwischen 6,5 und 6,9 (pH=7,0 bedeutet neutral, höher als 7,0 ist basisch/alkalisch, niedriger als 7,0 ist sauer) und steigt nach Stimulation (Nahrungsaufnahme) auf 7,0 bis 7,2 an. Mit dem pH-Wert vom Mundspeichel zwischen 7,0 bis 7,2 kann der Speichel die für die Zähne wichtige Funktion der Remineralisierung des  Zahnschmelzes („Schmelzhärtung“) nach Säureattacken („Zuckerzufuhr“) optimal ausführen. Der Speichel reagiert alkalisch. Das spricht für eine gute Pufferkapazität. Durch die vermehrte Aufnahme an zuckerhaltigen Nahrungs- und Genussmitteln kommt es zum Verlust der Speichelpufferkapazität („Speichel wird sauer“) mit nachfolgender Säureeinwirkung auf den Zahnschmelz, Entkalkung (Demineralisation) und Kariesbildung („Lochbildung“). Zusätzlicher Risikofaktor ist die zahnbelagabhängige bakterielle Besiedelung der Zähne.

Das individuelle Kariesrisiko kann mit den Methoden der pH-Wertbestimmung sowie  auch das Übertragungsrisiko auf das Kind durch die werdende Mutter mittels einer bakteriologischen Analyse des Speichels bestimmt werden.

http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/083-021p_S2k_Kariesprophylaxe_2017-12.pdf

http://www.awmf.org/service/patienteninformationen.html