Zahnarzt Trunk

Prophylaxe Parodontose-Screening Therapie und Regeneration

Wichtige Neuerung: der Gesetzgeber hat nach Maßgabe der Wissenschaft eine zwei Jahre dauernde parodontologische Betreuung von Patienten mit einer leichten oder fortgeschrittenen Zahnbetterkrankung in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen. Und wir stellen fest, dass seit Einführung dieses  „Parodontose-Management-Programms“ im Juli 2021 bis zu 90% unserer Patienten parodontologisch erfolgreich behandelt werden konnten! Der Langzeiteffekt  der parodontologischen Betreuung ist hierbei der entscheidende Faktor. Denn die chronische Parodontitis ist eine lebenslange „Angelegenheit“ vergleichbar  dem Diabetes mellitus. Mit dem nachfolgenden Paro-Check können Sie über einen kleinen Fragekatalog selbst herausfinden, ob Sie an einer stummen und oder symptomlosen Parodontitis  leiden.  Je früher man dagegen etwas unternimmt, umso geringer ist der Aufwand einer erfolgreichen Behandlungsstrecke.

www.paro-check.de

Parodontitis (landläufig Parodontose genannt) ist eine altersunabhängige bakterielle Erkrankung des Zahnfleisches, des Knochens, der Wurzelhaut und der Fasern zur Verankerung des Zahnes im Knochen, kurz eine bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparates. Bakterielle Entzündung deswegen, weil sich Bakterien aufgrund von weichen und harten Belägen ( Plaque, Zahnstein, Konkremente) vermehren können. Dies führt zur komplexen Immunantwort des Systems `Zahnhalteapparat´ mit den Folgen von Blutung, eitrigen Zahnfleischtaschen, Knochenabbau und drohendem Zahnverlust. Um dies zu vermeiden, kommt neben dem in gewissen regelmäßigen Zeitintervallen durchzuführenden Parodontose-Screening (PSI) im Erkrankungsfalle primär eine „reparative“ und/oder „regenerative“ Parodontal-Therapie mit anschließenden teilweise engmaschigen Kontrollen sowie der „Professionellen Zahnreinigung“ (PZR) zu den üblichen Vorsorgeuntersuchungen zum Tragen. Je früher Erkrankungen des Zahnhalteapparates mittels des PSI´s erkannt werden, umso besser sind diese therapierbar.

Bei der „Regenerativen Parodontaltherapie“ kommen Schmelzmatrixproteine sowie mikrochirugische Behandlungsverfahren unter Anwendung der Lupenoptik zum Einsatz. Wichtig ist nach erfolgreichem Behandlungsabschluss die individuell festgelegte Nachsorge, die ein fester Bestandteil unseres prophylaxeorientierten Recall-Systems („Wiedereinbestell-/Terminsystem“) ist.

Wesentlich ist dabei die Kontrolle des sog. Biofilms auf Zahn- und Wurzeloberfläche mittels bestimmter Wirkstoffe und Verbindungen (in Form von Lacken, Gelen, Zahnpasten, Mundspüllösungen, Kaugummis oder Lutschtabletten), die letztlich auf das Ökosystem der Mundhöhle Einfluss zu nehmen versuchen. Ein Beispiel für die Komplexität der Mundhöhle ist der umstrittene Erfolg probiotischer Therapiestrategien – u.a. daran zu erkennen, dass verschiedene Bakterienspezies die Funktion der zu verdrängenden Bakterien übernehmen sollen. Neuere Untersuchungen ergaben nun, dass probiotische Lactobazillen sich nicht dauerhaft in die Mikroflora des oralen Biofilm etablieren können. Daher wird ggw. die kariespräventive Wirkung probiotischer Bakterien bei erwachsenen Patienten als fraglich angesehen.

Desweiteren kann das Kauorgan mit einer unbehandelten Zahnbetterkrankung (chronische Parodontitis**) einen schädlichen Einfluss systemischer Art auf innere Organe des Körpers wie zum Beispiel dem Herzen, dem Magen oder der Gelenke haben. Als charakteristisches Beispiel sei der oft erwähnte Zusammenhang mit der Erkrankung des Diabetes mellitus*** genannt, der die Folge einer beeinträchtigten Bauspeicheldrüsenfunktion bzw. einer geminderten Insulinwirkung ist. Eine „parodontitisbedingte“ Erhöhung von Entzündungsparametern scheint hierbei eine nicht unerhebliche Rolle zu spielen. Im Übrigen zeigt die Studienlage in der Wissenschaft eindeutig den Zusammenhang zwischen einem nicht oder schlecht eingestellten Diabetes mellitus bzw. Rauchen einerseits und einer schlechten Prognose für Patienten mit Zahnbetterkrankung andererseits.

Wichtige Neuerung: der Gesetzgeber hat nach Maßgabe der Wissenschaft eine zwei Jahre dauernde parodontologische Betreuung von Patienten mit einer leichten oder fortgeschrittenen Zahnbetterkrankung in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen.

www.paro-check.de

**https://www.straumann.com/content/dam/media-center/straumann/de-ch/documents/brochure/patient-information/ch_490.593_de_straumann_emdogain_fl_therapieleitfaden.pdf

https://www.straumann.com/content/dam/media-center/straumann/de-ch/documents/brochure/patient-information/ch_490.120_de_straumann_zahnfleischerkrankung.pdf

www.dgparo.de

https://parounddiabetes.dgparo.de/

https://www.geistlich.de/de/patienten/dentale-regeneration/nach-einer-zahnentfernung/